Um den steigenden Anforderungen zu begegnen, geht die Landesfeuerwehrschule neue Wege und präsentiert moderne Ausbildungsmöglichkeiten.
Landesrat Daniel Fellner, Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin und Schulleiter Klaus Tschabuschnig informierten über neue, moderne Ausbildungsmöglichkeiten für die Kärntner Feuerwehren. Diese Möglichkeiten werden vor allem durch die zunehmend komplexer werdenden Einsatzanforderungen und die steigende Zahl von Katastrophenereignissen notwendig. Der vielseitige Fortschritt in der Technik – von neuen Bauweisen über Energieeffizienz bis hin zur Mobilität – macht kontinuierliche Weiterbildung und „Lebenslanges Lernen“ für die Ehrenamtlichen immer wichtiger.
2023 gilt als Einsatzrekordjahr
Mit nahezu 30.000 Einsätzen verzeichnete das vergangene Jahr 2023 einen neuen Einsatzrekord. Doch die Herausforderungen liegen nicht nur in der Quantität der Einsätze, sondern auch in deren zunehmender Komplexität.
Neue, zeitgemäße und auch flexible Ausbildungsstrategien
Die steigende Zahl von KAT-Einsätzen und komplexen Einsatzszenarien wie Tunnelunfälle oder Gefahrenstoffeinsätze erfordert neue, zeitgemäße und flexible Ausbildungsstrategien, so LR Fellner. „Solchen Ereignissen und den Herausforderungen, die noch auf uns zukommen werden, kann nur professionell begegnet werden; nämlich indem unsere Feuerwehrfrauen und -männer über breite Kompetenzen verfügen und ihr ‚Know-How‘ laufend an die neuen Gegebenheiten anpassen“, betont der Feuerwehrreferent. Als Bildungsreferent liegt ihm das Ausbildungsangebot auch innerhalb der Feuerwehr besonders am Herzen. Fellner ergänzt: „Mit der Ergänzung und Modernisierung des Ausbildungsangebots stellt sich die Feuerwehr insbesondere auch die Ansprüche vieler junger Feuerwehrmitglieder ein. Hier wird die Art und Weise der Wissensvermittlung verändert; und das wiederum ist ein ganz wesentlicher Beitrag, um am Puls der Zeit zu bleiben.“
Neues Informations- und Fortbildungsprogramm
Vor diesem Hintergrund und auf Basis von Erfahrungen hat die Landesfeuerwehrschule ein neues Informations- und Fortbildungsprogramm entwickelt. Zugänglichkeit und Flexibilität, interaktive und ortsunabhängige Lernmöglichkeiten, Aktualität und Vielfalt der Inhalte sowie die kontinuierliche Anpassung an die Bedürfnisse der Feuerwehren waren ausschlaggebend für diese Entscheidung.
Das Konzept des digitalen Lernens wird zu einem integralen Bestandteil vieler Aus- und Fortbildungsprogramme und ist bereits in vielen Freiwilligen Feuerwehren umgesetzt. Angesichts der Tatsache, dass die junge Generation bereits mit digitalen Medien aufwächst, ist es essenziell, diese Tools auch in die Einsatzvorbereitung zu integrieren.
Der Feuerwehreinsatz ist und wird es auch immer sein: ein Handwerk mit Hausverstand und technischem Geschick. Dennoch wissen wir aus Erfahrung, dass sich auch kurze Inputs zur laufenden Erweiterung des Wissensstandes sehr gut eignen. Deshalb sind wir einmal im Monat ‚auf Sendung‘ und informieren über Themenbereiche, die die Kärntner Feuerwehren bewegen. Wir setzten bewusst auch auf ein inhaltliches Spektrum, das sich vom Tagesgeschäft abhebt. Analysen, wie z. B. des Großbrandes am Nassfeld 2023 stehen gleichermaßen am Programm wie Schulungen zum Umgang mit sozialen Medien oder Einsätzen mit ‚Schlangen, Spinnen & Co‘. Wir bringen dadurch die Landesfeuerwehrschule in die Feuerwehrhäuser bzw. in die Wohnzimmer unserer Kameradinnen und Kameraden.
Leiter der Landesfeuerwehrschule Klaus Tschabuschnig
Bei den ersten zwei Pilotfolgen dieser Sendereihe haben rund 1.000 Kameradinnen und Kameraden das Angebot sehr positiv aufgenommen – ein Indiz dafür, dass dieses Format gut ankommt. Ein Programm für die kommenden Monate steht bereits fest.
Förderung der fachlichen Weiterentwicklung
Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin zeigt sich stolz auf diese Entwicklung: „Wir wollen die Feuerwehren animieren, sich jeden ersten Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Feuerwehrhaus zu treffen, die Inhalte gemeinsam anzusehen und darüber zu diskutieren. Das fördert nicht nur die fachliche Weiterentwicklung, sondern fördert die für das Feuerwehrleben so wichtige Kameradschaft. Der gemeinschaftliche Austausch in den Rüsthäusern ist wichtig und es freut mich, dass das Angebot der Landesfeuerwehrschule ein Teil davon ist.“
Basisausbildung für Feuerwehrmitglieder wird modernisiert
Ein weiterer innovativer Schritt der Landesfeuerwehrschule ist die Modernisierung der Basisausbildung für Feuerwehrmitglieder. Zu den Neuerungen gehören nicht nur aktualisierte Unterlagen, sondern auch moderne digitale Lernmittel – darunter Lernbegleitungen, Selbstchecks und Lernvideos –, die die Feuerwehrleute in ihrer Einsatzvorbereitung unterstützen.
Das hohe Engagement unserer Kameradinnen und Kameraden ist unbezahlbar. Es ist der Garant für professionelle Einsatzabwicklung schlechthin. Umso mehr verdient dieser Einsatz bestmögliche Unterstützung, gerade weil wir wissen, dass ständiges Lernen unumgänglich ist. Mit diesen neuen Ausbildungsmaßnahmen sowie dem breiten Angebot unserer Landesfeuerwehrschule wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Schlagkraft unserer Feuerwehren – heute, morgen und in Zukunft – leisten.
Fellner, Robin und Tschabuschnig unisono