Hitler-Memes am Smartphone, Hakenkreuz in der Küche und im Kinderzimmer, NS-Ramsch: Nachdem ein Kärntner (53) bereits des Öfteren als Rechtsextremer aufgefallen war, wartet nun die Strafe auf ihn – zweieinhalb Jahre bekam er von der Richterbank.
Zuletzt flog der Angeklagte am 20. April auf, als er Nazibilder verschickte. Als Staatsanwalt Julius Heidinger beim Prozess in Klagenfurt wissen wollte, was das für ein Datum sei, antwortete der 53-Jährige dreist mit der Geburtstag seiner Oma.
Hakenkreuz im Kinderzimmer
Jedoch wurde an dem Tag auch Adolf H. geboren. Vor den Geschworenen bezeichnete der Mann ihn als „Ein Drecksack“, wobei er zeitgleich seine ganze Wohnung voller NS-Devotionalien hatte. Vom Kaffeehäferl mit Hakenkreuz über den Reichsadler bis zu T-Shirts mit der gesetzwidrigen „Schwarzen Sonne“, welche er desgleichen zur Arbeit anhatte.
Und das Verwerflichste ist, dass Sie auch im Zimmer Ihres heranwachsenden Sohnes eine Vitrine mit solchen Sachen hatten. Was glauben Sie, wie ein Jugendlicher da geprägt wird?
Richter Manfred Herrnhofer
Zweieinhalb Jahre Haft
„Der Opa war ein Nazi mit Hitlerbart. Er hat halt immer über die Zeit erzählt und viel Zeugs gehabt“, so der 53-jährige Mann. Desgleichen behauptete er, nichts davon gewusst zu haben, dass es rechtswidrig ist, solches „Zeug“ vor anderen zur Schau zu stellen. „Jede Woche gibt es in Klagenfurt einen Prozess nach dem Verbotsgesetz, und Sie kriegen davon nichts mit?“, schnaubt die Richterbank. Das Urteil fiel auf zweieinhalb Jahre Haftstrafe.