Der Krisenstab des Magistrates wurde hochgefahren. Zu Übungszwecken sind die fünf Leuchttürme in Betrieb genommen und mit Personal besetzt worden. Die Kläranlage und Pumpstationen für das Kanalsystem wurden mit Notstromaggregaten betrieben. Wichtige Erfahrungen hinsichtlich Spritverbrauch und Logistik konnten gesammelt werden.
Energiemangellage und Blackout measures evaluated
Von 9. bis 10. November hat sich die Landeshauptstadt an der Übung „Energiemangellage und Blackout measures evaluated“ des Landes Kärnten beteiligt. Es wurden zwei Krisenszenarien geprobt. Bei der Übungsannahme „Energiemangellage“ kam es nach Strommangel und Energiesparaufrufen zur Kundmachung einer Energielenkungsverordnung des Landes Kärnten und die Bekanntgabe der Abschaltpläne der Netzbetreiber. Darin wird Kärnten in zwei Zonen eingeteilt, in denen es jeweils abwechselnd in bestimmten Intervallen zu Stromabschaltungen kommen kann. Die zweite Übungsannahme „Blackout“ trat nach andauernder Strommangellage ein. Ausgegangen wurde von einem flächendeckenden Stromausfall von etwa 72 Stunden aus.
Krisenstab hochgefahren
Zur Krisenbewältigung wurde der Krisenstab des Magistrates hochgefahren, welche die kritische Infrastruktur im eigenen Bereich sicherstellt und andere kritische Infrastruktur und Einsatzorganisationen bei Bedarf unterstützt. Großteils verlief die Übung als Planspiel zwischen den Krisenstäben des Magistrates bzw. des Landes, den Stadtwerken und Einsatzorganisationen. Allerdings wurden in ausgewählten Bereichen bestimmte Maßnahmen auch real geübt.
Dies betraf etwa die Aktivierung der fünf Leuchttürme im Stadtgebiet (Kindergarten Feldkirchner Straße – Feldkirchner Straße 7 | Gemeindezentrum Annabichl – St. Veiter Straße 195 | Volksschule 27 Welzenegg – Schachterlweg 47 | Mittelschule 5 Wölfnitz – Römerweg 38 | Mittelschule 13 Viktring – Abstimmungsstraße 31).
Leuchttürme und Rüsthäuser als Anlaufstellen
Diese Leuchttürme und auch die Feuerwehrhäuser sind während eines Blackouts besetzt. Da ohne Strom die Handynetze nach gewisser Zeit nicht mehr funktionieren, stehen Bürgern die Leuchttürme und Rüsthäuser der Feuerwehren als Anlaufstellen zur Verfügung. Bei Unfällen oder medizinischen Notfällen kann von dort aus ein Notruf abgesetzt werden. Allerdings kann bei den Leuchttürmen keine Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln etc. bereitgestellt werden.
Außerdem real geprobt wurde der Notstrombetrieb der Kläranlage sowie der Pumpstationen zur Aufrechterhaltung des Kanal- und Entsorgungssystems. Hier konnten wichtige Erfahrungswerte zu Spritverbrauch und Logistik gesammelt werden. Die Berufsfeuerwehr simulierte Höhenrettungen, die Freiwilligen Feuerwehren waren in den Leuchttürmen und Rüsthäusern vor Ort. Auch die Mitglieder der Amateurfunker standen während der Übung im Einsatz. Sie unterstützten die Leuchttürme und Rüsthäuser mit ihren Funkverbindungen.
Zitate
Bürgermeister Christian Scheider (Einsatzleiter)
Die Übung hat gezeigt, dass die Stadt mit dem Krisenstab gut auf mögliche Krisenszenarien vorbereitet ist. Die Leuchttürme spielen als Anlaufstelle für die Bevölkerung im Notfall eine zentrale Rolle. Diese Übung ist ein weiterer Mosaikstein, um den Ernstfall gerüstet zu sein.
Vizebürgermeister Mag. Philipp Liesnig (Einsatzleiter-Stellvertreter)
Im Falle eines Blackouts ist die Betreuung der Kinder ein zentraler Punkt. Das städtische Personal ist auf dieses Szenario eingeschult und kann die wichtige Betreuungsrolle weiter einnehmen. Die Übung mit den Leuchttürmen hat gezeigt, dass diese Mechanismen schon gut funktionieren.
Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar (Einsatzleiter-Stellvertreter)
Auch wenn sich derzeit kein unmittelbares Blackout Szenario ankündigt, ist es sehr wichtig, sich darauf vorzubereiten. Das gilt für die Stadtverwaltung gleichermaßen wie für die Privathaushalte. Die Bevölkerung kann mit entsprechender Vorsorge wesentlich dazu beitragen, eine Krisensituation besser zu bewältigen.
Mag. Alexander Lubas (Leiter Krisenstab Magistrat)
Die Übung von Krisenszenarien trägt wesentlich zur Vernetzung mit unseren Partnern im Land Kärnten, bei den Stadtwerken und den verschiedenen Einsatzorganisationen bei. So können für den Ernstfall wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, die helfen, Klagenfurt noch besser auf Ausnahmesituationen vorzubereiten.