Ein türkischer LKW-Lenker fuhr falsch auf der A2 in Richtung Villach auf und verursachte Reifen- und Feuerschaden. Bei den Reparaturarbeiten wurden 35 unterkühlte Geflüchtete aus Bangladesch, Nepal und Ägypten entdeckt, die 70 Stunden ohne Versorgung auf dem Sattelauflieger ausharrten.
Ein 68-jähriger türkischer Staatsbürger mit einem LKW (Zugfahrzeug und Sattelaufleger) mit polnischem Kennzeichen fuhr am 5. April 2023 gegen 14 Uhr falsch auf der A2 in Fahrtrichtung Villach auf. Dadurch wurden die Geisterfahrerkrallen ausgelöst, die Reifen des LKWs beschädigt und einige fingen Feuer. Der LKW-Lenker löschte den Brand mit einem Feuerlöscher.
LKW-Lenker agierte sichtlich nervös
Beamte der Autobahnpolizeiinspektion Klagenfurt wurden von Zeugen verständigt und klärten den Sachverhalt vor Ort. Ein Abschleppunternehmen übernahm die Verbringung des LKWs mit Sattelaufhänger zu einem Firmengelände in Villach. Zu diesem Zeitpunkt war keine Nachschau in den verplombten Sattelaufhänger erforderlich. Der LKW-Lenker agierte jedoch sichtlich nervös, als er unsicher war, was mit dem Auflieger passieren würde.
Der Abschleppunternehmer teilte dem „Chef“ des LKW-Fahrers mit, dass der LKW-Lenker in einem Hotel übernachten und die Abwicklung am nächsten Tag erfolgen würde. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der „Chef“ sehr unruhig und ersuchte den Unternehmer, den LKW so schnell wie möglich zu reparieren. Der „Chef“ sagte auch, dass er seinen Cousin aus Wien schicken würde, um die Reparaturkosten in bar zu bezahlen und einen neuen Auflieger zu besorgen.
Geräusche und Stimmen aus dem Sattelauflieger
Die Mitarbeiter des Abschleppunternehmens begannen sofort mit den Reparaturarbeiten und hörten gegen 21:00 Uhr Geräusche und Stimmen aus dem Sattelauflieger. Mittels Wärmebildkamera konnte ein Mitarbeiter Bewegungen im Inneren des Aufliegers wahrnehmen und die Polizei wurde sofort verständigt.
35 unterkühlte Geflüchtete gefunden
Bei der Öffnung des Aufliegers durch die Beamten wurden schließlich 35 unterkühlte Geflüchtete aus Bangladesch, Nepal und Ägypten gefunden, die mehr als 70 Stunden ohne Versorgung auf dem Sattelauflieger ausgeharrt hatten. Der LKW-Lenker wurde an Ort und Stelle festgenommen.
Ermittlungen werden geführt
Die Asylsuchenden wurden im Bereich des Abschleppunternehmens mit Getränken erstversorgt und von mehreren Polizeistreifen in eine vorübergehende Unterkunft gebracht. Die weiteren Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Kärnten geführt.