Interessante Ergebnisse aus der Befragung zur Weiterentwicklung des Benediktinermarktes, ein klares Bekenntnis zur Jugendarbeit in der Stadt, bisherige Erfahrungswerte zum Projekt „Lebensraum Bahnhofstraße“ und einiges mehr, waren heute unter anderem wesentliche Themen im Stadtsenat.
Ergebnis Marktbefragung
Der Benediktinermarkt ist ein wahres Juwel im Leben der Stadt. Umso wichtiger ist es daher, dass geplante Anpassungen gut überlegt und umfassend geprüft werden. Dies betrifft vor allem auch das sensible Thema der Öffnungszeiten. Unter anderem deswegen wurde eine umfassende Befragung durchgeführt, um zu eruieren, welche Bedürfnisse es seitens der Bevölkerung, aber auch seitens der Marktanbieter gibt. Auf Einladung von Marktreferent Bürgermeister Christian Scheider waren daher heute Marktamtsleiter Mag. Alexander Adamitsch und Thomas Egger M.Sc. vom Institut Egger und Partner in den Stadtsenat eingeladen und präsentierten dort die Ergebnisse der Befragung.
1.240 Personen haben insgesamt an der Marktbefragung teilgenommen. Diese wurde im Zeitraum vom Juli bis September 2022 durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse sind wie folgt: Grundsätzlich darf sich der Markt über ausgezeichnete Bewertungen freuen. Dies ist ein Spiegelbild dafür, dass der Markt von der Bevölkerung sehr geschätzt wird. Auch die hohe Zahl der Teilnehmer bestätigt, dass der Markt ein wichtiges Thema in der Bevölkerung ist.
Was die Bevölkerung verbessern möchte, ist unter anderem das Angebot der Parkmöglichkeiten und der WC‐Anlagen am Markt. Hier sollen sehr rasch Verbesserungsmaßnahmen gesetzt bzw. bestehende Angebote, wie beispielsweise das vergünstigte Parken an Markttagen, besser beworben werden.
Bezüglich des Themas der Öffnungszeiten ergibt sich folgendes Bild: Eine Mehrheit von 46 Prozent wünscht sich an Freitagen und Samstagen sowie an Einkaufssamstagen im Dezember eine Ausdehnung der Öffnungszeiten am Marktgelände bis 21 Uhr. 44 % der Befragten hingegen wünschen sich keine Erweiterung der bestehenden Öffnungszeiten.
Für Bürgermeister Christian Scheider ist es daher nun wichtig, die Ergebnisse der Studie weiterführend im Detail zu diskutieren und mögliche Varianten der Umsetzung zu erarbeiten. Für ihn war vor allem der After‐Work Markt eine sehr gelungene Aufwertung des Marktes. Über 10.000 Menschen haben diesen auch heuer wieder besucht, was wiederum auch den Gastronomiebetrieben einen deutlichen Mehrerfolg bescherte. Der After‐Work‐Markt soll daher beibehalten werden, wobei durchaus auch denkbar ist, dass künftig sich die Gastronomiebetriebe in Form eines Marketingbeitrages auch verstärkt an den Organisationskosten beteiligen.
Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar in seiner Funktion als Referent für den Alpen‐Adria‐Raum unterstrich ebenfalls die wichtige Bedeutung des Marktes. Die vielen Marktstandler aus dem Alpen‐Adria‐Raum leisten eine völkerverbindende Arbeit und dies auf eine sehr gesellige Art und Weise.
Auch Vizebürgermeister und Finanzreferent Mag. Philipp Liesnig ortet einen Bedarf der erweiterten Öffnungszeiten. Für ihn wäre durchaus auch denkbar, diese Erweiterung mit einer finanziellen Abgeltung durch die Gastronomiebetriebe zu koppeln.
Ebenfalls Mag. Jantscher, der heute im Stadtsenat in Vertretung des Wirtschaftsreferenten Stadtrates Max Habenicht anwesend war, steht einer Ausweitung der Öffnungszeiten positiv gegenüber. Aus seiner Sicht sei es jedoch besonders wichtig, dass auf eine gute Balance zwischen Einkaufserlebnis und Unterhaltung geachtet wird.
Lebensraum Bahnhofstraße
Im Stadtsenat eingeladen war heute DI Beatrice Bednar von der Viertelagentur. Sie ist die Projektleiterin für das Projekt „Lebensraum Bahnhofstraße“. Sie gab dem Stadtsenat ein kurzes Resümee zum bisherigen Verlauf des Projektes. Lt. ihren Schilderungen hat sich das Projekt nach anfänglich, zurückhaltender Haltung in der Bevölkerung, mit der Zeit mehr und mehr in eine positive Richtung gedreht. Mittlerweile hat sich die Frequenz des motorisierten Verkehrs deutlich verringert und zwar nicht nur in der Bahnhofstraße sondern auch auf den Umfahrungsrouten. Auch gibt es zwischenzeitlich mehrere Petitionen, die sich für die Beibehaltung der Verkehrsberuhigung aussprechen. Die Mehrheit im heutigen Stadtsenat hat sich daher für eine Beibehaltung der Verkehrsberuhigung ausgesprochen und damit die bestehende Regelung bis auf Weiteres aufrecht zu halten. Wie die Bahnhofstraße jedoch schlussendlich gestaltet werden soll, soll im Rahmen einer Gesamtlösung für die Gestaltung der Innenstadt erarbeitet werden.
Gegen eine Verlängerung der im Moment gültigen Verkehrsverordnung hat sich Gemeinderätin Mag. Iris Pirker‐Frühauf in Vertretung der zuständigen Verkehrsreferentin Sandra Wassermann ausgesprochen. Aus ihrer Sicht soll zuerst ein Gesamtkonzept vorliegen.
Jugendzentren
Jugendzentren und Jugendorganisationen, wie beispielsweise das EqualiZ, Youthpoints, Soziales Jugendwerk Don Bosco, Pro Mente Jugend, KOJA Kärnten Offene Jugendarbeit GmbH und einige mehr leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenleben in der Stadt. Jugendzentren legen zusätzlich einen wichtigen Grundstein für eine jungenfreundliche Stadt. Ihr reibungsloser und solider Fortlauf ist daher der Stadt ein wichtiges Anliegen. Gerade in Zeiten wie diesen braucht die Jugend Stabilität und Sicherheit und einen Aufenthaltsort, an dem sie sich mit gleichaltrigen austauschen können. Mit einem niederschwelligem Angebot, unterschiedlichen Schwerpunkten und Konzepten werden alle Gruppen abgeholt. Jugendzentren sind ein Ort, an dem sich Jugendliche entfalten können und das unter fachkundiger Betreuung.
Jugendreferentin Mag. Corinna Smrecnik brachte daher heute mehrere Anträge auf Fortführung der Subventionsvereinbarung für diese Jugendeinrichtungen ein, welche alle einstimmig beschlossen wurden.
Projektantrag Climanmundus
Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar brachte heute in seiner Funktion als Umweltreferent einen weiteren Grundsatzbeschluss zur Beantragung von EU‐ Fördermitteln in den Stadtsenat ein. Im Rahmen des Forderprogrammes „Climamundus“ werden besonders innovative Projekte gefördert, die in den Bereichen Mobilität, Energiesysteme, Gebäude und Ressourcen an innovativen Lösungsansätzen arbeiten. Für die Stadt steht ein Förderbetrag von rund EUR 200.000,‐‐ im Raum. Mit den heutigen Grundsatzbeschluss kann durch die Fachabteilung mit der detaillierten Ausarbeitung des Förderantrages begonnen werden.
Grundbereinigung für Geh‐ und Radweg Harbach
Erste Teile des Vorzeige‐Wohnprojekt Harbach sind bereits in der Finalisierungsphase. Das Projekt beruht vor allem auch auf dem Grundgedanken, dass besonders ressourcenschonende Technologien zum Einsatz kommen und auch die Benutzung von umweltschonenden Fortbewegungsmitteln gefördert werden. Das Wohnareal ist daher auch mit einem bequemen Radweg erschlossen.
Dieser verlief jedoch bisher teilweise noch über die Privatgründe des Diakoniezentrum Sozial‐ und Gesundheitsbetriebe GmbH, welche sich bereit erklärt hat, diese verbleibenden Grundstücke kostenlos an die Stadt abzutreten. Im Gegenzug verpflichtet sich die Stadt für die Errichtung bzw. die Erhaltung des Geh‐ und Radweges aufzukommen und eine Abgrenzung in Form eines Maschendrahtzaunes zu errichten.
Den Beschluss dafür brachte heute Gemeinderätin Mag. Iris Pirker‐Frühauf in Vertretung von Stadträtin Sandra Wassermann in den Stadtsenat ein.
Wayfinding – eine Kulturleitsystem für Klagenfurt
Auf Einladung von Kulturreferent Mag. Franz Petritz waren heute Kulturabteilungsleiter Mag. Alexander Gerdanovitz und Mag. Ulli Sturm vom Kunstbüro Sturm anwesend. Sie präsentierten den aktuellen Status zum Projekt „Wayfinding – eine Kultursystem für Klagenfurt“.
Dies ist ein Kulturleitsystem, welches die Bevölkerung von Kulturstätte zu Kulturstätte führen soll. Ziel ist es damit eine bessere Sichtbarmachung der Kultureinrichtungen in Klagenfurt zu erreichen. Mehrere Künstler wurden dazu nun eingeladen, sich Gedanken zu machen, wie ein derartiges Leitsystem aussehen könnte. In einer ersten Phase sollen insgesamt zehn zu definierende Kulturstätten in dieses Leitsystem integriert werden. Angedacht sind unter anderem das Landesmuseum, Musilhaus. Im November sollen erste Ideen präsentiert und auf Umsetzbarkeit geprüft werden.
Befristete Senkung städtische Abgabe für Versorgungsleistungen
Keine Beschlussfassung gab es heute vorläufig für den Antrag die Städtische Benutzungsgebühr für Versorgungsleitungen von Strom und Gas auf öffentlichem Grund temporär zu senken. Hintergrund ist, dass durch die massive Steigerung der Strompreise indirekt auch die Stadt profitiert und zwar, unter anderem in Form dieser Abgabe für die Benützung von öffentlichem Grund. Die Stadtwerke Klagenfurt AG hat diese für die Benutzung von Versorgungsleistungen (Strom und Gas) seit dem Jahr 2002 in Höhe von 6 % des Strom‐ und Gaspreises an die Stadt zu entrichten. Durch die aktuellen Erhöhungen des Strom‐ und Gaspreises würden die Stadt Mehreinnahmen von rund 1,7 Millionen Euro erwarten, die jedoch von den Endverbrauchen zu zahlen sind. Insgesamt würden davon rund 77.000 Haushalte und 8.000 Unternehmen profitieren.
Im heutigen Stadtsenat einigte man sich unisono daher darauf, dass eine Entlastung nicht pauschal und damit für den einzelnen sehr geringfügig, sondern nach sozialer Treffsicherheit gestaltet werden soll und damit für diese Zielgruppe mehr Wirkung erzielt. Ein neuer Antrag wird erarbeitet und zur Beschlussfassung in den Stadtsenat eingebracht.